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Die Jugendorganisation des Unterfränkischen Schachverbandes e.V.

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JANA Schneider bei den Jugend-Schach-Weltmeisterschaften 2011 in Brasilien

Logo Schach-Jugend-WM 2011 Brasilien

Turnierergebnisse
Veranstalter-Homepage

WM-TAGEBUCH
 

Tag 0 Mittwoch : Flughafen Frankfurt - oder: Brasilien erwartet dich !

Wir kamen gegen 17 Uhr am Flughafen Frankfurt an. Die Werbung war kaum zu übersehen: Brasilien erwartet dich ! Wir fühlten uns gleich angesprochen. Und so werden wir die vorweihnachtliche (Eisbär-)Dekoration bald gegen brasilianische Lebensfreude und warme Temperaturen eintauschen. Der Flieger hebt um 20:05 Uhr ab. Es wird eine lange Reise, gegen Donnerstag nachmittag werden wir im Hotel ankommen.
Die Zeit drehen wir dabei um 3 Stunden zurück im Vergleich zu Deutschland.

Flughafen FrankfurtBrasilien erwartet dich, Flughafen FrankfurtBrasilien erwartet dich, Flughafen Frankfurtvor dem Abflug, Jana mit Alexanderzum Vergrößern anklicken


Tag 1 Donnerstag :

Pünktlich mittwochs um 20.05 Uhr hob unser Flieger in Frankfurt ab und brachte uns in 12 Stunden nach Sao Paulo, der größten Stadt der Süd-Halbkugel. Leider brachte der Nachtflug nicht den erhofften Schlaf. Wir kamen daher recht müde um 5 Uhr morgens (Ortszeit) in Brasilien an. Hier konnten wir zum ersten Mal südamerikanische Luft schnuppern, was wir mit ein paar Schritten aus dem Flughafenterminal auch taten.
Gegen 8 Uhr betraten wir unseren nächsten Flieger Richtung Goiania. Inzwischen war es hell geworden und wir waren sehr beeindruckt davon, die nicht mehr enden wollende 20 Millionen Einwohner Stadt von oben zu bewundern. Bald stiegen wir jedoch immer höher, durch die Wolken der Sonne entgegen, die uns den Rest des Tages nicht mehr verlassen sollte.

Nach etwa 90 Minuten setzte unser Flieger zur Landung an. Ein Katzensprung verglichen mit unserem ersten Flug. Bereits beim Aussteigen konnten wir dann endlich unsere Pullover loswerden und gegen T-Shirts eintauschen.
Nun trennte uns nur noch die 180minütige Busfahrt von unserem Ziel Caldas Novas.
Im Bus überrannte uns endlich die Müdigkeit und wir sahen leider nur wenig der Großstadt Goiania, der darauf folgenden unendlich weiten Landschaft, der Palmen, Termitenhügel, und wilden Flüsse, die uns hier erwarteten.
Nach 26 Stunden! Anreise erreichten wir am Nachmittag endlich glücklich und erschöpft unser Hotel Thermas di Roma.
Von unserem Zimmer aus konnten wir direkt auf einige der vielen Pools der Anlage blicken, die uns so sehr reizten, dass wir beschlossen, gleich Bekanntschaft mit ihnen zu machen. Heiße Temperaturen in der Luft und heiße Temperaturen in den Pools, die direkt mit Wasser aus den heißen Quellen in Caldas Novas versorgt werden, brachten zwar nicht die gewünschte Abkühlung, jedoch ein wenig neue Kraft.
Noch einige organisatorische Dinge galt es zu erledigen – Internetverbindung beantragen, Termine absprechen, Telefonnummern nach Deutschland erkunden...
Nach dem Abendessen um 19.00 Uhr (deutsche Zeit immerhin 22 Uhr) fielen wir schließlich todmüde in unsere Betten und schliefen fest bis zum nächsten Morgen.

Sao PauloGoianiaAnkündigungmit Palmenzum Vergrößern anklicken


Tag 2 Freitag :

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der WM!
Um 15.30 sollte die Eröffnungsfeier und um 16.00 Uhr die erste Runde beginnen.

Den Vormittag verbrachten wir noch ganz entspannt im Wasser.
Als die Auslosung bekannt war ging es jedoch ans Vorbereiten der ersten Runde. Janas erste Gegnerin sollte die Inderin Bidhar Rutumbara werden. Ein harter Brocken, war sie doch mit einer Elo von 1678 auf Platz 10 gesetzt.
Wir machten uns bald auf den Weg zum Spielsaal, in dem alle Altersklassen gemeinsam spielen. Der Saal füllte sich mit den 1232 Teilnehmern und den Betreuern auf etwa 3000 Personen. Die Nerven waren ganz schön angespannt in diesem großen und lauten Gedränge. Die Eröffnungsfeier stellte sich dann als kurze Begrüßung heraus und schon wurden alle Personen außer Spieler und Delegationsleiter nach draußen gebeten und die erste Runde der Welt Jugend Schach-Weltmeisterschaft konnte beginnen.
Jana startete die Partie mit e4 und es kam die sizilianische Eröffnung aufs Brett. Jana spielte  die geschlossene Variante dagegen, wurde aber von Anfang an von der sehr aktiv spielenden Inderin unter Druck gesetzt. Schließlich bot Janas Gegnerin die Dame zum abtauschen an. Jana lehnte den Tausch ab, was aber ein schöne Kombination für die Gegnerin zu lies. Hierbei ist ein Turm gegen einen Springer verloren gegangen. Jana kämpfte noch lange weiter aber ihre Gegnerin hat diesen Vorteil nicht mehr hergegeben. Letztendlich hat die favorisierte Inderin nach einer schönen Partie den Sieg verdient eingefahren.
Glückwunsch nach Indien. Aber auf so eine Partie lässt sich die WM gut aufbauen, Jana.

Poolbar Turniersaal Spitzenbretter Bretter 1. Runde
1. Runde zum Vergrößern anklicken


Tag 3 Samstag : Jana hat gewonnen !

Am Vormittag machten wir uns auf der Suche nach einem Supermarkt auf den Weg in den Stadtkern von Caldas Novas. Jedoch war alles, was wir dort fanden, kleine Geschäfte, die aufblasbare Delphine, Schwimmreifen und selbstgenähte Bademode verkauften.
Immerhin fanden wir einen kleinen Garagenverkauf, der Trinkwasser in Flaschen anbot - das Wichtigste, was wir brauchten. Wir waren durchgeschwitzt - eine kleine Abkühlung im Pool und ab zur Vorbereitung auf die zweite Runde.
Heute ging die Partie mit Schwarz gegen die Südafrikanerin Berandina Van der Walt Alida, die auf Platz 28 gesetzt war.
Die Veranstalter hatten heute beschlossen, dass nur noch die Spieler und die Delegationsleiter den Spielsaal betreten durften, daher gibt es jetzt leider keine Bilder mehr von Janas Gegnerinnen. Großes Gedränge der Begleitpersonen vor der Tür machte es den Spielern sehr schwer, überhaupt in den Spielsaal zu gelangen. Jana hat es irgendwann doch geschafft. Und schon ging es los:
Die Südafrikanerin eröffnete die Partie mit e4, sodass Jana das extra neu erlernte e5 vor der Weltmeisterschaft gleich anwenden konnte. Es kam die Spanische Eröffnung ans Brett und die Stellung wurde sehr schnell kompliziert. Nachdem Jana ein bisschen schlechter stand, kämpfte sie sich sehr gut zurück und eroberte einen Bauern. Als sie den zweite Bauern auch noch holte geriet sie in eine gefährliche Taktik bei dir sie sich leider verrechnete und eine Figur verlor. Aber zum Glück hat die Südafrikanerin kurz darauf einen falschen Bauern geschlagen und Jana konnte sich die Qualität zurückerobern. Im Endspiel hatte Jana nun einen Turm und zwei Bauern gegen zwei Leichtfiguren. Hier konnte sie ihre ganze Endspielstärke ausspielen und lies ihrer Gegnerin nicht mehr den Hauch einer Chance. Nach über drei Stunden und 68 Züge war der erste Sieg bei einer Schachweltmeisterschaft vollbracht. Herzlichen Glückwunsch, Jana.

Eingang Jana mit Eidechse Telefon Hotelgelände vor dem Turniersaal 2. Runde

zum Vergrößern anklicken

Die Rundentermine haben sich etwas geändert:
3. Runde So 10 Uhr (alles Ortszeit, also in Deutschland 3 h später)
4. Runde So 17 Uhr - Montag ist der freie Tag
5. Runde Di 15 Uhr
6. Runde Mi 15 Uhr
7. Runde Do 15 Uhr
8. Runde Fr 15 Uhr
9. Runde Sa 10 Uhr

Der deutsche Schachbund hat auch Bericht erstattet. Hier reden sie ziemlich Klartext. :-) www.schachbund.de  Punkt 4 vom 19.11.



Tag 4 Sonntag :

Heute war der Tag mit der Doppelrunde voll ausgefüllt.
Bereits am frühen Morgen trafen wir uns, um die 3. Runde vorzubereiten, die ja um 10 Uhr beginnen sollte. Jana wurde mit weiß gegen die Luxemburgerin Elsa Blond Hanten, die mit einer Elo von 1520 auf Platz 20 gesetzt war, gelost.

Jana begann die Partie gewohnt mit e4 und es kam die geschlossene Variante des Sizilianer ans Brett. Jana setzte die Vorbereitung am Brett perfekt um und kam mit einem leichten Vorteil aus der Eröffnung. Anschließend postierte Jana ihre Figuren sehr gut und spielte auf die Schwäche in der Bauernstruktur bei der Luxemburgerin. Mit schönen Kombinationen gewann Jana dann erst einen Bauern und anschließend die Figur. Nach einem sehr starkem Mattangriff, konnte die Gegnerin den Verlust nach 3 Stunden und 39 Zügen nicht mehr vermeiden. Eine nahezu perfekte Partie von Jana, bei der die Luxemburgerin nie den Hauch einer Chance hatte. Super!

Nach einer kurzen Mittagspause ging es auch schon an die Vorbereitung der 4. Runde.
Mit schwarz spielte Jana gegen die starke Polin Alicia Sliwicka. Diese Gegnerin war mit einer Elo von 1694 auf Platz 6 gesetzt. Ein harter Brocken für die vierte Runde um 17.00 Uhr.

Die Polin eröffnete die Partie mit e4 und Jana erwiderte mit c5. Somit war im vierten Spiel schon zum dritten Male Sizilianisch auf dem Brett. Allerdings hatte die Polin eine interessante Variante vorbereitet, in der sich Jana nicht gewohnt gut auskannte. Jana sicherte sich das Läuferpaar, musste hierfür aber einen Raumnachteil hinnehmen. Anschließend rochierte Weiß lang was ein interessantes und angriffreiches Mittelspiel versprach. Leider kam Jana, auch wegen des Raumnachteils im Zentrum, nicht schnell genug voran und musste den gewaltigen Angriff der Polin schon bald versuchen zu verteidigen. Leider war dies schon nicht mehr so gut möglich und Jana verlor zwei Bauern. Letztendlich knüpft Janas Gegnerin noch ein Mattnetz aus dem man nicht mehr sinnvoll entweichen konnte. Nach einer sehr starken Leistung der Polin ging sie nach 2,5 Stunden und 32 Zügen verdient als Siegerin vom Brett.
Glückwunsch an unsere Nachbarn, die im Schach auch sehr gute Jugendarbeit leisten. Oder wie Großmeister Michael Prusikin sagte: „Polen sind gefährlich, genauso wie die Inder.“

Morgen ist nun, nach diesem anstrengendem Tag, der spielfreie Tag, an dem wir Brasilien und Caldas Novas, die Stadt mit den heißen Quellen, genießen werden.

Buffet Nachtisch Frühstück Runde 3 Partie Ernte 4. Runde
4. Runde Partie        

zum Vergrößern anklicken


Tag 5 Montag :

Heute war der freie Tag, an dem wir Brasilien erkunden wollten. Leider stellte sich sehr schnell heraus, dass der Veranstalter nicht wie angekündigt, Ausflüge anbietet, sondern wir uns vor Ort vergnügen mussten.
Nicht so schlimm, sagten wir uns, denn wir wollten ja schon die ganze Woche in den gegenüberliegenden Aqua Park mit vielen Becken, Rutschen, Wellen...
Tja, war leider auch nichts, denn dieser hat jeden Montag Ruhetag. Na, da haben die Veranstalter den freien Tag ja gut gelegt. Leider ist dies ein wiederholtes Beispiel für die nicht wirklich perfekt organisierte WM.
So gingen wir den Tag also ruhiger an. Die deutsche Delegation spielte am Vormittag ein Fußballspiel gegeneinander, an dem Alex teilnahm und wir Mädels kräftig anfeuerten. Anschließend genossen wir den Rest des Tages im Pool, was vor allem Jana sehr entgegenkam, was ihr auf den Bildern sehen könnt.
Heute Nacht werden wir nach dem vielen Wasser sicher gut schlafen und Jana morgen hoffentlich ausgeruht und fit in die nächste Runde gehen.

beim Fußball beim Anfeuern Wasserball an der Poolbar
zum Vergrößern anklicken


Tag 6 Dienstag :

Gestern haben wir alle ein wenig zu viel Sonne abbekommen, daher ließen wir den Tag heute etwas langsamer beginnen. Vor dem Frühstück telefonierte Jana mit dem Bayerischen Rundfunk, die bereits im Mittagsmagazin das Interview mit ihr veröffentlichten
(Symbol Lautsprecher http://www.br.de/radio/bayern1/sendungen/mittags-in-mainfranken/schattalent-jana-schneider100.html).

Danach arbeitete Jana an ihren Englischhausaufgaben und anschließend ging es an die Vorbereitung der 5. Runde.
Janas Gegnerin kam heute aus dem Gastgeberland Brasilien – Merith Carvalho Martins Andreia, auf Platz 32 gesetzt.
Nach einem Mittagsschlaf ging Jana mit frischem Elan in die Runde.

Jana begann mit e4 und es kam die Eröffnung Schottisch ans Brett. Doch die Brasilianerin machte sehr früh einen großen Fehler, sodass Jana schnell deutlich besser stand. Im Mittelspiel stellte Jana dann einen Bauern ein, doch ihre klar bessere Stellung hielt die Partie im Gleichgewicht. Nun ging Jana zum Königsangriff über. Hierbei gewann sie eine Qualität, sodass sie beruhigt ins Endspiel abwickeln konnte. Hier arbeitete sich Jana schrittweise voran, bis es ihr sogar gelang den Springer die Brasilianerin zu fangen. Der Rest der Partie war nur noch eine Fingerübung, bis der dritte Prunkt im fünften Spiel feststand. Bereits nach 90 Minuten aber dennoch 63 Zügen verließ Jana als strahlende Siegerin den Spielsaal.

So blieb uns heute noch etwas Zeit, Souvenirs einzukaufen. Bald hatten wir eine großen „Kitschtempel“ gefunden und deckten uns mit Geschenken für unsere Lieben zu hause ein. Die Nachbereitung fand heute erst nach dem Abendessen statt und bald fielen wir müde in unser Bett.

Jana bei der WM 5. Runde 5. Runde Partie Kokosnüsse Steinschach
Caldas Novas Brunnen Jana und Melaniezum Vergrößern anklicken


Tag 7 Mittwoch :

Heute stand nach der täglichen Schularbeit wieder eine intensive Vorbereitung auf dem Programm.
Als Janas Gegnerin wurde die Amerikanerin Annie Wang (Setzliste Platz 6) ausgelost.
Das versprach wieder einen harten Kampf für den Nachmittag.
Nach einer kurzen Mittagspause am Pool und einem kleinen Mittagsschlaf ging es in die nächste Runde.
Pünktlich zum Spielbeginn um 15Uhr Ortszeit wurde die Onlinedatenbank seit langem wieder einmal aktualisiert. Hier fand man dann die erste „Damengambit“-Partie von Annie Wang, was allerdings genau 2h zu spät war und wir das nicht mehr in die Vorbereitung einbauen konnten. Wieder einmal ein schönes Beispiel für die „tolle“ Organisation der Turnierleitung bei einer Weltmeisterschaft.
Janas Gegnerin eröffnete die Partie mit d4 und es kam genau die Variante im Damengambit aufs Brett, die wir noch hätten vorbereiten können, sehr schade. Jana wusste zwar noch die Züge bei der Abtauschvariante, aber leider hatte sie nach der Eröffnung die Pläne durcheinander gebracht und hat den Angriff am falschen Flügel gestartet. Dieser schwere positionelle Fehler brachte sie bereits im 10. Zug ins Hintertreffen. Die Gegnerin startete dann wenige Züge später einen Vormarsch in der Mitte um anschließend am Königsflügel einen starken Königsangriff aufzuziehen. Da Janas Figuren am falschen Flügel postiert waren blieb ihr nur der Gegenangriff. Hier fand die Amerikanerin oft die besten Züge und zeigte das der König oft das bessere Angriffsziel ist. Jana hatte sich zwar am Damenflügel einen größeren Vorteil erarbeitet, aber leider war ihr König von den gegnerischen Figuren umzingelt, sodass er aus dem Mattnetz nicht mehr fliehen konnte. Im 38. Zug, aber nach über 3h Spielzeit, war der Sieg der Amerikanerin dann mit dem Matt perfekt. Glückwunsch an die Annie Wang die verdient, nach einer starken taktischen Leistung, den Turniersaal verließ.

Wegbeschreibung Deutsche U10w 6. Runde 6. Runde Partie Krokodil

zum Vergrößern anklicken


Tag 8 Donnerstag : Sieg für Jana

Die morgendliche Routine auch für heute: Schularbeiten – Frühstück – Runde vorbereiten.
Janas Gegnerin für heute ist ein Mädchen aus Ecuador: Stefanny Bonilla Loor, mit einer Elo von 1331 auf Platz 25 gesetzt. In der Vorbereitung stellte sich heraus, dass dies eine schlag bare Gegnerin sein könnte. Mal abwarten, ob sich dies in der Partie bestätigt.
Nach einer kurzen Runde im Pool – Jana hatte sich vorgenommen, auf jeden Fall an allen Tagen wenigstens kurz in den Pool zu hüpfen – dem Mittagessen und einem kurzen Mittagsschlaf traf sich die Deutsche Delegation zum Mannschaftsfoto. Ein schönes Bild, die 27 Spieler und ihre Trainer, alle im blauen Nationaltrikot, zu fotografieren.
Die Spieler machten sich auf den Weg zur 7. Runde, die Trainer zum inzwischen beinahe täglichen Fußballspiel.
Jana begann die Partie mit e5 und die Gegnerin spielte Sizilianisch Drachenvariante. Jana setzte die Ideen der Eröffnung hervorragend um und erspielte sich gegen die etwas passiver spielende Ecuadorerin in der Eröffnung schon einen leichten Vorteil. Im Mittelspiel verbesserte Jana stetig ihre Stellung, nimmt den generischen König ins Visier und setzte zu vielen schönen Taktiken an. Hierbei gewann sie schnell sehr viel Material und konnte zu einem Mattangriff übergehen. Mit einer 4-zügigen Matt-Kombination sicherte sich Jana bereits nach 28 Zügen und 1,5h ihren vierten Sieg. Eine sehr gute Partie, Glückwunsch Jana.

Vorbereitung Lesen am Pool T-Shirts Deutschen Stettener vor der Partie
7. Runde 7. Runde Partie zum Vergrößern anklicken


Tag 9 Freitag : Remis gegen EU-Meisterin

Der vorletzte Turniertag hat begonnen. Nach langem Schlaf schaffen wir es gerade noch zum Frühstück, wo wir feststellen, dass die Adventszeit auch Brasilien erreicht hat.
Weihnachtsbäume, Weihnachtsmänner, Schneemänner (in Brasilien!), Christbaumkugeln und jede Menge Lichterketten schmücken das Restaurant und die gesamte Anlage.
Bei uns will trotzdem bei, all der Sonne und den Palmen, keine rechte Weihnachtsstimmung aufkommen. Aber lustig finden wir die bunte Dekoration allemal.

Die 8. Runde führt Jana heute mit einer altbekannten Gegnerin zusammen: Eszter Morvay aus der Slovakei, mit einer Elo von 1553 auf Rang 16 gesetzt, ist die EU-Meisterin und Vize-Weltmeisterin in der U8, die im vergangenen Jahr in Mureck/Österreich vor Jana landete. Jana hat auch letztes Jahr bereits gegen Eszter gespielt und bitter durch einen Fehler verloren. Zeit also für eine Revanche. Wir dürfen also gespannt sein auf diese Partie.
Gut vorbereitet geht Jana heute in den Spielsaal mit dem festen Vorsatz, sich den Punkt vom vergangenen Jahr zurück zu holen.
Nachdem die Slowakin wie erwartet mit e4 eröffnete und sich fest auf die Sizilianische Eröffnung eingestellt hat, wurde sie bereits im ersten Zug mit e5 von Jana überrascht. Eszter spielte ihre normales Eröffnungsrepotaire für das Jana aber durch die 1,5-stündige Vorbereitung bestens gerüstet war. Die Partie wurde schnell interessant da das schottische Gambit auf dem Brett war. Die Slowakin machte aber bereit im 8.Zug ein schlechtes Bauernopfer, das sie in einer Partie vorher schon einmal gemacht. Jana wusste das und widerlegte es probt. Im Mittelspiel überspielte sie Eszter dann eindrucksvoll und hat eine klare Gewinnstellung auf dem Brett. Dann machte Jana aber leider einen groben Fehler und verlor die Figur unnötig. Leider war das daraus entstehende Endspiel mit vier Bauern gegen den gegnerischen Springer nicht mehr zu gewinnen. Nach 46 Zügen und 3,5h war die Partie gegen die EU-Meisterin dann unglücklicherweise nur Remis, was aber eigentlich auch ein sehr gutes Ergebnis ist. Damit hat Jana die 50% der Punkte bereits sicher, was ein sehr gute Leistung ist. 

Weihnachtsbaum Weihnachtsmann 8.Runde 8. Runde Partie


Tag 10 Samstag : Jana erreicht Platz 26 (von 67) mit 5 Punkten aus 9 Spielen! Glückwunsch und Hochachtung, Jana!

Der letzte Tag der Schach-Jugend-Weltmeisterschaft 2011 hat begonnen.
Die Spannung steigt. Heute entscheidet sich, auf welchem Platz Jana landen wird.
Bereits um 8 Uhr trafen wir uns um die letzte Runde, die ja schon um 10 Uhr beginnen sollte, vorzubereiten.
Als letzte Gegnerin wurde Jana die Rumänin Emilia-Florentina Coman zugelost, die mit einer Elo von 1428 auf Rang 24 gesetzt war.

Jana eröffnete die letzte Runde mit e4, worauf die Rumänin erwartungsgemäß mit e6 antwortete. Jana spielte anschließend Französisch Abtauschvariante und plante dann mit entgegengesetzten Rochaden ein interessantes und angriffreiches Mittelspiel. Leiderspielte die Gegnerin eine ganz ruhige und total symetrische Variante, sodass das Mittelspiel sehr verflachte. Jana hätte in der sehr remislichen Stellung an manchen Stellen gewinn-ambituionierter spielen können, aber sie wählte die sichere Variante die nach 39 Zügen und 1,5h zu einem gerechten, unspektakulärem Remis führt. Dies ist aber natürlich ein gutes Ergebnis, was das Turnier, in dem sie jetzt mit 5 Punkten aus 9 Spielen über 50% holte. Am Ende bedeutete das Platz 26 von 67 Teilnehmerinnen. Hiermit war sie auch beste Deutsche im Turnier der U10w und lies die deutsche Meisterin hinter sich. Glückwunsch zu dieser klasse Leistung bei einer Weltmeisterschaft, Jana.

Wir sind soooooooooooooooooooooooooo stolz!!!!
Heute Abend findet noch die Siegerehrung statt und morgen geht’s Richtung Heimat!

9. Runde 9. Runde Partie Wasserpark Siegerehrung Urkunde

 

 

 

Berichte und Fotos von Familie Schneider und Alexander Wurm

 

 

aktualisiert am: 01.03.2012

 

Schachversand Ullrich